IOTA SA-040   -   09.-14.11.2006

   Isla Pirata ist eins von ca. 30 kleinen Inselchen im Archipelago del Rosario. Die Rosario-Inseln liegen ein paar Kilometer südwestlich von Cartagena / Kolumbien. Die Isla Pirata befindet sich in Privatbesitz und der Eigentümer hat dort ein Hotel errichtet, das aus 12 Bungalows besteht. Die Größe der Insel, die Sie oben im Bild sehen, beträgt nur etwa 2300 m2.
  Wir sind gespannt, was ein 4-tägiger Urlaub auf so einer kleinen Insel hergibt.
Ich bin sicher, dass es für mich wohl kaum langweilig werden würde mit meiner Amateurfunk-Station und den zu erwartenden Pileups, aber für meine XYL ...??? Wir nehmen aber an, dass wir schon etwas finden würden neben der Funkerei. Es gibt ja auch noch ein paar nahe gelegene Inseln.

   9. November 2006.
   09:30 Uhr morgens startet unser Speedboat von der Muelle Turistica in Cartagena zur Isla Pirata. Das Boot ist gut besetzt. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde.
Wir passieren La Boca Grande, die Tourismus-Meile mit vielen Restaurants und Wolkenkratzer-Hotels auf einer schmalen Halbinsel, den Leuchtturm Cartagenas, das Fort San Fernando de Bocachica und lassen die Isla Barú links liegen.
Nach einer Weile tauchen ein paar kleine Inselchen vor einer größeren Insel auf.
Eine davon ist Isla Pirata, die größere Isla Grande.
   Wir legen am Bootssteg an und nehmen als erstes unsere Hütte in Augenschein. Es ist eine in der Mitte geteilte Rundhütte von etwa 6m Durchmesser, recht gemütlich eingerichtet.
Dann gehen wir auf Entdeckungstour. Wir brauchen kaum länger als 10 Minuten um die Insel zu umrunden.
Die meisten der etwa 20 Bootsinsassen nutzen die Reise nur für eine Stippvisite und fahren ein paar Stunden später wieder zurück nach Cartagena. In der ersten Nacht sind wir die einzigen Gäste auf der Insel.

   Als ich meinen Antennenbehälter öffne, bekomme ich den ersten Schock.
Irgendein Zollbeamter muss wohl vergessen haben, ein paar von den gecheckten Teilen meiner Butternut HF9VX wieder zurück zu packen.

   Ich vermisse das Supportrohr der 30m-Spule, den  6m- und 15m-Draht und ein paar Rohrschellen.
   Ich opfere den Blechstreifen der 12-m-Spulenkombination und klempnere ein paar Schellen für die 15-m-Verlängerung und die 30-m-Spule.
Das alles ist nicht ganz einfach ohne vernünftiges Werkzeug. Nach einer Weile funktionieren die meisten Bänder. Mit ein paar Stunden Verspätung ist HKØGU/1 von IOTA SA-040 aus in der Luft.
Es dauert nicht lange und schon ist das erste Pileup auf 40m im Gange.
Nach 8 Stunden logge ich QSO Nr. 710.
   Weil aber ein Unglück selten allein kommt, bricht mir auch noch meine Brille in der Mitte durch, als ich sie am nächsten Morgen putze.
Und natürlich habe ich keine Ersatzbrille dabei. Da Titan extrem schlecht zu löten ist, umwickle ich kurzerhand die beiden Rahmenteile mit Kupferdraht und verlöte das ganze - fertig ist die Designer-Brille. Nur der Fokus stimmt nicht ganz.

   “Murphy” bleibt noch eine Weile an meiner Seite.
Ich nehme teil am  WAE RTTY-Contest, oder sollte ich besser sagen, versuche teilzunehmen ... Der Contest startet Freitagabend lokaler Zeit und es sind eine ganze Reihe starker Signale auf den Bändern zu hören.
Allerdings gelingt es mir kaum, jemanden zu erreichen. Nach einer Stunde habe ich 8 QSOs in meinem Log aber an Aufgabe mag ich noch nicht denken.
Nach mehr als 7 Stunden und nur 69 QSOs verliere ich dann doch die Nerven und beuge mich den miserablen Bedingungen.
Ich schalte um auf 40m und habe im Nu ein schönes CW-Pileup bis 13:00z. Es ist ziemlich schwierig, einzelne Rufzeichen aus dem einsetzenden “Tohuwabohu” herauszuhören.
   40m ist das beste Band und mit 2533 QSOs fahre ich hier mehr als 70% aller QSOs. Hin und wieder versuche ich auch SSB, aber der einzige, der mich hört, ist Pedro, HK3JJH, als ich vergeblich versuche, eine laute Station aus Kroatien anzurufen. Dieses bleibt auch das einzige SSB-QSO. Ich möchte des Nachts ohnehin nicht die anderen Gäste durch mein “Geschrei” stören.

   Wir leiden nie unter Langeweile. Weder ich vor meinem Radio noch meine XYL Erika. Obwohl die umliegenden Korallenriffe nicht eben atemberaubend sind, gibt es für uns eine Menge zu beobachten.
   Sowohl der rege Bootsverkehr zwischen Cartagena und den Inseln als auch die globale Erwärmung haben dazu beigetragen, dass die Riffe in unmittelbarer Nähe zur Isla Pirata ziemlich zerstört sind. Nur weiter draussen, vor der Isla Grande, gibt es noch schöne Riffe mit interessanten Fischarten.
   Wir genießen die himmlische Ruhe und den guten Service auf der Insel.
Das Personal ist sehr freundlich und aufmerksam und hilft uns wann immer wir Unterstützung brauchen.

Statistisches zu HKØGU/1 - 2006

Band

CW

RTTY

SSB

Total QSOs

160

0

0

0

0

80

312

0

0

312

40

2533

8

0

2541

30

376

0

0

376

20

144

7

1

152

17

0

0

0

0

15

146

54

0

200

12

0

0

0

0

10

0

0

0

0

6

0

0

0

0

Total

3511

69

1

3581

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